Fieber beim Zahnen: Ein Mythos oder Realität?
Viele Eltern beobachten bei ihren Babys während des Zahnens erhöhte Temperaturen. Die Frage, ob Zahnen Fieber verursacht, ist jedoch komplex. Während einige Experten der Meinung sind, dass Zahnen selbst nur zu einer leichten Temperaturerhöhung führt, glauben andere, dass es indirekt Fieber auslösen kann.
Es ist wichtig zu verstehen, dass das Zahnen den Körper des Babys nicht direkt mit Krankheitserregern infiziert. Allerdings kann der Prozess das Zahnfleisch reizen und entzünden, was möglicherweise zu einer leichten Temperaturerhöhung führt. Zudem kauen Babys in dieser Phase vermehrt auf Gegenständen herum, was das Risiko von Infektionen und damit einhergehendem Fieber erhöhen kann.
Unterscheidung zwischen erhöhter Temperatur und Fieber
Es ist entscheidend, zwischen einer leichten Temperaturerhöhung und echtem Fieber zu unterscheiden. Eine Temperatur bis zu 37,5 °C (rektal gemessen) gilt in der Regel als erhöhte Temperatur und kann mit dem Zahnen in Verbindung gebracht werden. Fieber hingegen, definiert als eine Temperatur ab 38 °C (rektal), deutet eher auf eine Infektion hin und sollte genauer untersucht werden.
Achten Sie auf begleitende Symptome wie Husten, Schnupfen, Erbrechen oder Durchfall. Diese Anzeichen sprechen eher für eine Krankheit und weniger für das Zahnen als alleinige Ursache. Im Zweifelsfall sollten Sie immer einen Arzt konsultieren.
Symptome, die mit dem Zahnen einhergehen können
Neben einer leichten Temperaturerhöhung können beim Zahnen folgende Symptome auftreten:
- Gereiztheit und Unruhe
- Vermehrtes Sabbern
- Gerötetes und geschwollenes Zahnfleisch
- Gesteigerter Kau-Drang
- Schlafstörungen
- Veränderter Appetit
Es ist wichtig zu beachten, dass jedes Baby anders auf das Zahnen reagiert. Einige Kinder zeigen kaum Symptome, während andere stark darunter leiden.
Was tun bei Fieber während des Zahnens?
Wenn Ihr Baby Fieber hat (38 °C oder höher), sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
- Messen Sie die Temperatur regelmäßig.
- Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
- Legen Sie kühle, feuchte Umschläge auf Stirn und Waden (Wadenwickel nur bei Babys ab 6 Monaten und nicht bei Schüttelfrost).
- Geben Sie fiebersenkende Mittel nach Rücksprache mit dem Arzt (Paracetamol oder Ibuprofen in altersgerechter Dosierung).
- Beobachten Sie das Baby genau auf weitere Symptome.
Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?
Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn:
- Das Fieber über 39 °C steigt.
- Das Fieber länger als 24 Stunden anhält.
- Das Baby weitere Symptome wie Husten, Schnupfen, Erbrechen oder Durchfall zeigt.
- Das Baby apathisch oder teilnahmslos wirkt.
- Sie sich unsicher sind.
Ein Arzt kann die Ursache des Fiebers feststellen und eine entsprechende Behandlung empfehlen.